Konzept

Das Konzept ist Grundlage und Visitenkarte unseres Kindergartens, das Spiegelbild der realen Arbeit und für alle Mitarbeiterinnen verbindlich.

Es ist die Eigendarstellung unseres Kindergartens mit den Arbeitsmethoden und Arbeitsschwerpunkten sowie den Besonderheiten der Einrichtung.

Sie wird jährlich auf ihre Aktualität und Gültigkeit hin überprüft und bei Bedarf kontinuierlich ergänzt.

Wir arbeiten auf der Grundlage des Kindertagesstättengesetzes und der Leitlinien zum Bildungsauftrag.

Personal

Jeder Gruppe stehen eine Gruppenleitung und eine weitere Mitarbeiterin (Erzieherin oder sozialpädagogische Assistentin) zur Verfügung. Eine Gruppenleitung ist die Gesamtleitung.

Das Mitarbeiterinnenteam arbeitet eng zusammen. Es findet jeden Tag ein kurzer Austausch statt. Einmal wöchentlich wird eine Teambesprechung durchgeführt, die der Vorbereitung von Aktionen, Reflexion des Gruppengeschehens und der pädagogischen Arbeit dient.So ist es uns möglich, die verschiedenen Fähigkeiten der Mitarbeiterinnen optimal zu nutzen und neue Ideen in der täglichen Arbeit umzusetzen.

Wir streben einen partnerschaftlichen Umgang an, der von Kreativität, gegenseitiger Unterstützung und einer Konfliktkultur geprägt ist.

Jede Pädagogin nimmt regelmäßig an Fortbildungen teil.

Einmal im Jahr wird die Einrichtung für einen Tag geschlossen, an dem das Team sich gemeinsam fortbildet.

Wir streben eine Zusammenarbeit mit anderen Institutionen an.
Zurzeit besteht eine Verbindung mit:

  • Schulen
  • Frühförderstellen
  • Polizei
  • DRK
  • Feuerwehr
  • Seniorenheimen
  • Zahnarzt.

Wir ermöglichen Schülerinnen und Schülern, in unserer Einrichtung ein berufsorientiertes Praktikum durchzuführen. Ebenso unterstützen wir Praktikanten bzw. Praktikantinnen Innen, die sich bereits in der Ausbildung zum/zur sozialpädagogischen Assistenten oder zum/zur Erzieher/in befinden.

Öffnungszeiten und Ferien

Der Kindergarten ist Montag bis Freitag von 7.30 bis 14.00 bzw. 15.00 Uhr geöffnet (gleitende Abholzeit ab 13.30 Uhr).

Wir legen Wert darauf, dass die Kinder bis spätestens 9.00 Uhr in den Kindergarten gebracht werden, da dann unsere Kindergartenkernzeit beginnt.

Der Besuch des Kindergartens ist freiwillig, die pädagogische Arbeit ist jedoch so angelegt, dass sie einen regelmäßigen Besuch des Kindes erfordert. Auch die Kinder brauchen ein Mindestmaß an Regelmäßigkeit, um in der Gruppe zu bestehen und Freundschaften schließen und pflegen zu können.

Der Kindergarten ist grundsätzlich eine Woche in den Frühjahrsferien, drei Wochen in den Sommerferien, eine Woche in den Herbstferien und zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen. Die genauen Termine werden frühzeitig bekannt gegeben.

Gruppenaufbau

Jede Gruppe besteht aus maximal 16 Kindern. Darin unterscheiden wir uns von allen umliegenden Kindergärten. Im Sinne unserer Gründerin haben wir es bis heute erreicht, unsere Gruppenstärke deutlich unter der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestgröße zu halten.

Wir achten darauf, dass es in jeder Gruppe möglichst gleich viele drei-, vier- und fünfjährige Kinder gibt. Das verhindert beim Wechsel ein völliges Auflösen der Gruppe. So verlässt im günstigsten Falle nur ein Drittel der Gruppe die Einrichtung und ein Großteil der Kinder bleibt dem Kindergarten erhalten, so dass die Integration der neuen Kindergartenkinder einfacher fällt.

Daraus ergibt sich unser Aufnahmeverfahren, das nicht vom Anmeldedatum der neuen Kinder ausgeht, sondern sich nach dem Alter und dem jeweiligen Geschlecht des Kindes richtet. Auch ein ausgeglichenes Verhältnis der Anzahl von Jungen und Mädchen in den einzelnen Gruppen wird von uns angestrebt.

Unsere pädagogische Grundhaltung und unsere Ziele

Kinder benötigen eine verlässliche Bindung an eine Bezugsperson, die als sichere Basis dient. Von dieser Basis aus bricht das Kind dann zu den praktischen Erkundungen seiner Umwelt auf, kann sich aber in Situationen der Irritation jederzeit zurückziehen und neu organisieren.

Unsere Aufgabe besteht darin, diese Bindungen und Beziehungen möglich zu machen.

Bildung und Erziehung sind ein auf Dialog ausgerichtetes Geschehen, in dem sich Kinder und Erwachsene respektvoll begegnen.

Im Zentrum des Bildungsbegriffes steht die Aktivität des Kindes:

Ein Mensch wird nicht gebildet, er bildet sich mit unserer Hilfe selbst. Kinder sind von Anfang an mit allen Kräften bemüht, sich einen Eindruck von ihrer Welt zu machen.

In kontinuierlichen Bildungsprozessen erwerben sie Selbst-, Sozial-, Sach- und Methodenkompetenzen.*1
Diese einzelnen Bereiche sind als Teile eines ganzheitlichen Bildungsprozesses zu verstehen.

So ist z. B. kindliche Experimentierfreude unter anderem verbunden mit der Entwicklung von Selbstbewusstsein und Mut (Selbstkompetenz) und der Fähigkeit, sich auf ein Angebot in der Gruppe einzulassen (Sozialkompetenz).

Kinder sind darauf angewiesen, dass ihr natürlicher Bildungsprozess unterstützt wird, damit die Kindergartenzeit als eine der intensivsten Lebenszeiten des Lernens in vollem Umfang genutzt werden kann. Wir müssen dafür sorgen, dass das aufnahmebereite kindliche Gehirn nicht nur durch Zufälle, die der Alltag bereithält, lernt und sich entwickelt, sondern in strukturierten Zusammenhängen gefördert wird.

Es ist unsere Aufgabe, zum einen Bildungsthemen der Kinder in Alltagssituationen wahrzunehmen und aufzugreifen, zum anderen ihnen durch eine vorbereitete Umgebung, Angebote oder Projekte Bildungsthemen anzubieten.

Unsere Aufgabe besteht darin, die kindlichen Bildungsbewegungen individuell zu erfassen und zu beantworten. Wir begleiten sie in ihrer Entwicklung, geben ihnen entsprechend Zeit und Raum und da, wo es nötig ist, individuelle Unterstützung, damit sie ihre eigenen Wege des Lernens beschreiten können.

Kinder lernen mit allen Sinnen. Bewegung und Körpererfahrung („begreifen“) sind die Wurzeln kindlichen Lernens.
Unser Ziel ist es, eine anregungsreiche Umgebung zu schaffen, in der das Kind seinen Themen mit allen Sinnen nachgehen kann.

Kinder lernen am besten, wenn sie sich geborgen fühlen und sich auf einer sicheren zwischenmenschlichen Basis trauen, eigene Wege zu gehen.

Wir beobachten die Kinder in einer offenen, neugierigen und vor allem bedingungslos wertschätzenden Haltung, fragen uns, was die Kinder schon alles können und verstehen (kompetenzorientierte Haltung).

Für Kinder ist es wichtig, Selbstwirksamkeit („Ich kann etwas bewirken“) zu erleben.*2

Dies geschieht u.a. dadurch, dass wir die Kinder an Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen teilhaben lassen (Partizipation).

Sie planen und gestalten den Tagesablauf entsprechend ihren Wünschen und Möglichkeiten mit. Die Kinder lernen so, Verantwortung im Gruppengeschehen zu übernehmen und wachsen in demokratische Strukturen hinein.

*1 Der bayrische Erziehungs- und Bildungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung (2006) *2 Salutogenese – „Entstehung der Gesundheit“, Aaron Antonovsky

Unser Bild vom Kind

Schon der Säugling ist eine Persönlichkeit, dem es ein Bedürfnis ist, seine Umwelt zu verstehen. Er stellt aktiv Kontakte her und sucht Interaktionen.

Kinder unterscheiden sich bereits von Geburt an. Jungen und Mädchen entwickeln sich unterschiedlich.
Um den Jungen ein männliches Vorbild zu geben, unterstützen wir die Präsenz und Aktivitäten von Vätern und den Einsatz von männlichen Praktikanten.

Es ist Aufgabe der Eltern, die Einzigartigkeit ihres Kindes kennen zu lernen und zu betonen. Je mehr der Erwachsene von den vielfältigen Seiten des Kindes entdeckt und sie bestärkt, desto besser gerüstet wird das Kind als Persönlichkeit sein.

Das kompetente Kind braucht die ermutigende Interaktion, um seine Fähigkeiten weiterentwickeln zu können und den Dingen einen Sinn zu verleihen.

So kommt es zu sich selbst, findet sich selbst und wird deutlich für sich und andere.

Das einzelne Kind mit seinen besonderen Fähigkeiten, Voraussetzungen und Bedürfnissen steht bei uns im Mittelpunkt. Es soll die größtmögliche Berücksichtigung, Aufmerksamkeit und Förderung unabhängig von Konfession und Nationalität in unserem Kindergarten erhalten.

Besonderheiten unseres Kindergartens

Wir fördern die Kinder im Bereich der sozialen, emotionalen, intellektuellen, musischen, kreativen und körperlichen Entwicklung sowie im Bereich der elementaren Fertigkeiten.

All diese Voraussetzungen für das erfolgreiche Bewältigen der verschiedenen Lebenssituationen sollen die Kinder – so weit es für sie möglich ist – im Kindergarten erwerben. Die überschaubare Gruppe von 16 Kindern vereinfacht diese Lernmöglichkeiten.

  • Informationsnachmittage für die neuen Eltern
  • Thematische Elternabende
  • Allgemeine Elternabende

Kindergeburtstage und Kindergartenfeste

Die Geburtstage sind für die Kinder ein wichtiges Ereignis.

Sie können entweder im Kindergarten oder beim Kind zu Hause gefeiert werden.

Der Besuch der Gruppe zu Hause ist für die Kinder von besonderer Bedeutung, angefangen vom „Anführen der Gruppe“ über das gemeinsame Frühstück, bis hin zum anschließenden Spielen im eigenen Kinderzimmer oder im Garten.

Das Vorzeigen des eigenen Zimmers und der Spielsachen durch das Geburtstagskind ist ebenso wie das Respektieren und der pflegliche Umgang mit den vorgefundenen Sachen durch die Besucher und Besucherinnen ein wichtiger Erfahrungsbereich zur Förderung der Sozialkompetenz.

Kindergartenfeste sind fest eingeplant und verteilen sich über das gesamte Jahr.

Angefangen mit dem Faschingsfest, das immer am Rosenmontag stattfindet.

Dabei gibt es ein gruppenübergreifendes Thema, das durch Bastel- und Malarbeiten, Lieder und Geschichten und eventuellen Ausflügen vorbereitet wird.

Zum Fest kommen alle Kinder, passend zum Thema verkleidet, in den Kindergarten, die Eltern sorgen für ein Buffet und der gesamte Kindergarten feiert.

Im Frühjahr eines jeden Jahres findet das so genannte Schlaffest statt. Dabei kommen die Kinder an einem Donnerstagnachmittag mit Schlafsachen, Kuscheltier und Taschenlampe in den Kindergarten.

Es wird gemeinsam gegessen und spazieren gegangen. Nach der Rückkehr in den Kindergarten ziehen sich die Kinder um und treffen sich zu einer „Kinovorstellung“ in einem Gruppenraum, bevor die Kinder zu Bett gehen. Dieses Schlaffest verstehen wir auch als Vorbereitung auf die Fahrt nach Heiligenhafen, die wenige Wochen später ansteht.

Weiterhin gibt es das Sommerfest, das immer an einem Samstag vor den Schulsommerferien stattfindet.
Zum Sommerfest wird ein von den Kindern gemeinsam einstudiertes Lied zur Eröffnung präsentiert.
Alle Angehörigen und Freunde der Kinder sind herzlich eingeladen.

Es werden verschiedene Spiele sowie meist eine Hüpfburg angeboten und zuweilen auch ein Clown oder Zauberer engagiert. Das gemeinsame Miteinander sowie der Austausch untereinander stehen im Mittelpunkt.

Im Herbst findet das Laternenfest statt.

Laternenlieder werden rechtzeitig Gruppen übergreifend einstudiert. Mit den selbst gebastelten Laternen wird das Fest mit dem Laternenumzug eröffnet.

Das Buffet mit den von den Eltern mitgebrachten Leckereien wird anschließend freigegeben. Am Lagerfeuer klingt das Laternenfest aus. Auch hier ist das Hauptanliegen die Gemeinsamkeit.

Zum Ende des Jahres steht die Weihnachtsfeier vor der Tür. Dazu haben die Kinder Lieder, Gedichte oder auch ein kleines Theaterstück einstudiert, die nun vorgetragen werden und eine Herausforderung für die Kinder darstellen.
Die Weihnachtsfeier findet gruppengetrennt an jeweils einem Samstag im Dezember statt, da eine gemeinsame Feier die räumlichen Kapazitäten übersteigen würde.

Alle Feiern und Feste spielen für die Kinder eine bedeutende Rolle. Sie identifizieren sich mit der Gruppe bzw. Einrichtung und stellen sich den Schwierigkeiten des Aufführens, Übernachtens o.ä.

Einstudierte Lieder und Gedichte werden gern nach den jeweiligen Festen in einem in der Stadt liegenden Altenheim vorgeführt. Dies stärkt das Selbstwert- und positive Lebensgefühl der Kinder.

Ausflüge

Ein wichtiger Bestandteil der pädagogischen Arbeit sind die regelmäßigen Ausflüge in die nähere Umgebung.

Die Ausflüge reichen vom Spaziergang zum nahe gelegenen Spielplatz bis hin zu Busfahrten in die Stadt oder Theaterbesuchen, z.B. in Lübeck oder Bargteheide.

Auch mit den zukünftigen Schulkindern wird ein Ausflug nach Lübeck gemacht. Dort wird ein Museum besichtigt, eine Kanalfahrt gemacht o.ä.

Neben dem gemeinsamen Erleben und Lernen spielt auch die Bewältigung von Straßenverkehrssituationen und die Konfrontation mit dem Unbekannten eine Rolle. Die Kinder lernen sowohl die Notwendigkeit, Regeln und Absprachen einzuhalten, als auch das Einlassen auf neue Situationen mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Hilfestellung.

Der Tagesablauf

Der Tag eines Kindes im Kindergarten ist immer gleich strukturiert.

Die Bringzeit der Kinder ist täglich von 7.30 bis 9.00 Uhr.

Ab 9.00 Uhr wird gearbeitet, d. h. eine Aktivität durchgeführt, ein Stuhlkreis gebildet oder es gilt noch das Angebot des Freispiels.

Um 9.30 Uhr gibt es ein gesundes und ausgewogenes Frühstück, wobei alle Kinder der Gruppe an dem eingedeckten Tisch sitzen.

Es gibt einen Tischdienst, der aus zwei Kindern besteht und der das vorbereitete Frühstück, das auf einem Teewagen bereit steht, in den Gruppenraum holt und den Tisch auf- bzw. abdeckt.

Auf das familiäre Frühstück wird besonderen Wert gelegt, da die Kinder Zeit zum Essen brauchen und dabei der soziale Bereich enorm gefördert wird: die Kinder nehmen Rücksicht, hören einander zu, reichen verschiedene Lebensmittel weiter, erzählen von eigenen Erlebnissen, warten aufeinander. Die Kinder üben dabei Ausdauer und Konzentration.

Nach dem Frühstück gehen die Kinder in den Außenbereich. Dabei legen wir Wert darauf, dass die Kinder auch bei schlechtem Wetter an die frische Luft gehen.

Anschließend wird gearbeitet oder das Angebot des Freispiels genutzt.

Der Tag im Kindergarten ist ritualisiert. Das bietet den Kindern Sicherheit und Orientierung. Sie wissen, was wann passiert und können sich darauf einstellen. Abweichungen des Tagesablaufes werden rechtzeitig angekündigt, sodass die Kinder genügend Zeit haben, sich darauf vorzubereiten.

Psychomotorisches Turnen

Zum psychomotorischen Turnen gehen wir einmal wöchentlich mit jeder Gruppe in die Turnhalle der Grundschule West.

Die Psychomotorik sieht die Persönlichkeitsentwicklung als ganzheitlichen Prozess: psychische und physische Bereiche sind so miteinander verbunden, dass jede Einwirkung auf einen Bereich der Persönlichkeit gleichzeitig auch Auswirkungen auf einen anderen hat. Körper- und Bewegungserfahrungen sind damit auch immer elbsterfahrungen. Psychomotorische Erfahrungen macht das Kind also mit seinem Leib und seiner Seele, seiner ganzen Person.

Die Psychomotorik hat das Ziel, über Bewegungserlebnisse die kindliche Persönlichkeit zu stabilisieren: Das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten soll gestärkt und der Ausgleich motorischer Schwächen ermöglicht werden.
Die Eigentätigkeit des Kindes soll gefördert werden und durch die Erfahrungen in der Gruppe zu einer Erweiterung der Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beigetragen werden.

Im Vordergrund stehen erlebnisorientierte Bewegungsangebote, die dem Kind die Möglichkeit geben, eine positive Beziehung zu seinem Körper, zu sich selbst aufzubauen, wodurch auch die Beziehung zu anderen gefördert wird.

Musikalische Bildung

Wir wissen, dass Musik Kindern gut tut, ihre Sinne, Geist und Persönlichkeit stärkt.

Deshalb unterstützen wir, dass die Kinder sinnliche und erfüllende Erfahrungen mit Musik machen und geben Impulse, dass die jedem Kind innewohnende Musikalität wächst und bleibt.

Das geschieht im täglichen Kindergartenalltag, ob durch Musik hören, gemeinsames Singen, rhythmisches Spielen, den Bau und das Ausprobieren von Instrumenten oder durch das Experimentieren rund um Klang und Geräusch.

Zusätzlich bieten wir für beide Gruppen im wöchentlichen Wechsel eine Rhythmikstunde an.

Ohne Leistungsdruck werden dort Musik, Bewegung, Stimme/Sprache und der Einsatz von Materialien, die zur Bewegung animieren (z. B. Tücher) und die Wahrnehmung anregen (z. B. Watte), miteinander verbunden.

Musik bedeutet dabei Singen, den Einsatz des Körpers als „Instrument“, das Benutzen von Instrumenten und anderen Materialien, denen wir Klänge und Geräusche entlocken können, aber auch das Hören von Musikstücken.

Das fördert die Wahrnehmung, das Körperbewusstsein und die Kreativität.

Der Entwicklungsstand, sprachliche oder kulturelle Barrieren werden unwichtig, denn hier zählt allein die Freude am Tun und Erleben.

Gewaltfreier Umgang/Kommunikation

Der Kindergarten ist für viele Kinder der erste Ort, an dem sie über längere Zeit mit anderen Menschen als ihrer Familie leben, spielen, lachen, aber auch streiten. Die Kinder treffen mit ihrer Unterschiedlichkeit und ihren vielfältigen Interessen aufeinander.

Konflikte sind unvermeidlich und wir werden unser ganzes Leben mit ihnen zu tun haben.

Konflikte sind nicht nur normal, sondern sie bieten vor allem eine Lernchance und ein soziales Übungsfeld.
Wir meinen: nicht die Konflikte sind das Problem, sondern die Art und Weise, wie wir mit ihnen verfahren

Wir sind überzeugt, dass Kinder grundsätzlich zu Rücksichtnahme, Kooperation und friedlichem Verhalten bereit sind, wenn sie darauf vertrauen können, dass ihre Bedürfnisse ernst und wichtig genommen werden. Erst wenn Kinder verstehen, warum ein Streit entsteht, was man dabei fühlt und wenn sie lernen, sich in andere hineinzuversetzen, können sie ihre Konflikte auch selbst lösen.

Wir vermitteln unseren Kindern in spielerischer und kreativer Form Grundkompetenzen wie Gefühle ausdrücken, hilfreiches Fragen, gegenseitiges Unterstützen und Vermitteln und nicht verletzendes Reagieren.

Unser Ziel ist es, dass die Kinder folgende Lebensstrategien verinnerlichen:

  1. Ich sorge für mich. Ich bin vollkommen in Ordnung und meine Bedürfnisse sind es auch.
  2. Ich weiß, dass es bessere Möglichkeiten gibt, für mich zu sorgen, als mit Gewalt in all ihren Formen.

Wir wollen Gewalt nicht zulassen, sondern Alternativen finden, die für alle Beteiligten profitabler sind. Wir setzen auf die Entwicklung einer Kommunikationskultur, in der aufkommende Konflikte so angegangen werden, dass die Bedürfnisse aller Betroffenen berücksichtigt werden.

Situationsorientierter Ansatz

Eine Richtlinie unserer Arbeit ist das Prinzip der Aktualität.

Die Kinder werden dort abgeholt, wo sie sich befinden, um sie möglichst effektiv zu stärken, zu fördern und zu fordern.

Spontane Anlässe sind Ausgangspunkte für Lernerfahrungen.

Die Bedürfnisse der Kinder werden von uns aufgegriffen und thematisiert. Es werden Situationen aufgegriffen, in denen das Bedürfnis des Kindes zu erkennen ist. Das Kind soll in seinem Handeln kompetenter werden und größere Selbstbestimmung erreichen.

Auch Situationen, die einfach Freude machen und Lernreize bieten, werden von uns aufgegriffen und vertieft.

Der äußere Rahmen unserer Arbeit wird durch zeitliche und räumliche Bedingungen beeinflusst. Die Vielfalt unserer Aktivitäten wird auf den Tagesplan abgestimmt, der u.a. durch ein gemeinsames Frühstück vorgegeben ist.

Kreativitätserziehung

Kreativität ist die Fähigkeit, im Denken flexibel zu sein und möglicherweise neue Wege zu gehen.

Die Kinder brauchen Raum, Zeit und Anregungen, um künstlerisch tätig zu werden. Sie sollen mit Interesse, Freude, Neugier und Spannung ans Werk gehen.

Das Angebot verschiedener Materialien wie Buntstifte, Aquarellstifte, Deckfarben, Pinsel, Schwämme, Kleister, Schere etc. und die gegebene Möglichkeit, diese Materialien einzusetzen und auszuprobieren, sind Voraussetzung für eigenständiges Umsetzen der Kreativität.

Wir bieten den Kindern die Möglichkeit zur Wahrnehmung, schärfen ihre Sinne durch Interaktion. Wir machen die Kinder auf Gerüche, Formen, Farben, Oberflächenbeschaffenheiten, Temperaturen, Konsistenzen und das Aussehen von Dingen aufmerksam.

Förderung der Kinder besteht für uns also nicht im Vorzeichnen und Korrigieren, sondern in der Förderung von Wahrnehmungsprozessen.

Vorteile für unsere Arbeit

Die Fähigkeiten der einzelnen Kinder werden bewusster wahrgenommen und verfolgt. Wir begleiten die Kinder kontinuierlich und helfen dabei, Lernprozesse zu steuern und die persönlichen Interessen und Fähigkeiten der Kinder sichtbar zu machen. Lernergebnisse und – fortschritte können dadurch aufgezeigt werden und es können spezielle Fördermaßnahmen festgelegt werden.

Wie und in welcher Form arbeiten wir am Portfolio

Jedes Kind hat in der Gruppe, an einem festen Platz, seinen persönlichen Ordner bzw. wir bezeichnen das Portfolio bei uns als das persönliche Buch.

Es wird von uns vorbereitete Formblätter geben, welche die Kinder, teils alleine, teils mit unserer und eurer Hilfe „mit Leben“ füllen dürfen, wie z.B. Fotos von neu erlernten Fähigkeiten, von körperlichen Veränderungen,….usw. sind ebenfalls eine tolle Ergänzung, die zur Veranschaulichung der Veränderung bzw. des Fortschritts dienen. Auch „Lerngeschichten“, von den Kindern diktiert, selbst aufgeschrieben oder von uns verfasst, sind eine Bereicherung. Es sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Regeln für die Portfolioarbeit

  • Wir schreiben immer in der Ich-Form. Es ist ein Lerntagebuch der Kinder und Tagebücher schreibt man in der Ich-Form.
  • Einfache, klare verständliche Sprache, die auch Kinder verstehen.Individuelle Stärken und Kompetenzen hervorheben. Defizite gehören nicht ins Portfolio.
  • Mit dem Kind, nicht für das Kind arbeiten. Kinder sollen und dürfen selber einkleben, schreiben, beschreiben und diktieren. Kindermund und schiefe Bilder sind erwünscht.
  • Wenn möglich, mit vielen Bildern und Fotos dokumentieren.
  • Portfolios sind eine intime Angelegenheit. Immer das Kind um Erlaubnis fragen.
  • Die Portfolios werden im Kindergarten aufbewahrt und werden nicht mit nach Hause genommen.